Allgemein

Enteral ernähren: Wie funktioniert es und welche Vorteile hat die enterale Ernährung?

von vitalheld Team - 16 Feb, 2024

Enteral ernähren: Wie funktioniert es und welche Vorteile hat die enterale Ernährung?

Sie haben sicher schon einmal von enteraler Ernährung gehört, aber wissen sie auch genau, was dahintersteckt? In diesem Ratgeber-Artikel tauchen wir tief in die Welt der enteralen Ernährung ein und erklären, wie sie funktioniert und welche Vorteile sie für Patienten, Angehörige und Pflegekräfte bietet. Von der Verabreichung von Sondennahrung bis hin zur Bedeutung einer ausgewogenen Ernährungstherapie – hier erfahren sie alles, was sie über enterale Ernährung wissen müssen. Los geht's!

1. Einleitung: Was ist enterale Ernährung und warum wird sie angewendet?

Enteral ernähren bedeutet, die Nahrung über den Magen-Darm-Trakt zu verabreichen. Diese Methode wird angewendet, wenn Patienten aufgrund von Krankheiten oder altersbedingten Einschränkungen nicht mehr ausreichend essen können. Die enterale Ernährungstherapie ist eine effektive Möglichkeit, um Mangelernährung vorzubeugen und die gezielte Nahrungsversorgung sicherzustellen. Durch die Verwendung von Sonde oder Sondenkost kann die benötigte Nahrung direkt in den Magen oder Darm geleitet werden. Dies ermöglicht eine kontrollierte Zufuhr von Nährstoffen und Flüssigkeit.

Angehörige und Pflegekräfte spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie für die Auswahl und Zubereitung der richtigen Nahrungsmittel verantwortlich sind. Zudem sollten sie über mögliche Komplikationen Bescheid wissen und im Kontakt mit dem behandelnden Arzt stehen. Die enterale Ernährung bietet gegenüber der parenteralen Ernährung, bei der die Nährstoffe direkt in die Blutbahn verabreicht werden, einige Vorteile wie zum Beispiel geringere Kosten und eine bessere Verträglichkeit. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Fall individuell betrachtet werden sollte und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen, Pflegekräften und Ärzten erforderlich ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

2. Die Funktion des Verdauungssystems bei der enteralen Ernährung

Der Magen-Darm-Trakt spielt eine entscheidende Rolle bei der enteralen Ernährung. Durch die Verabreichung von Sondenkost oder Trinknahrung gelangt die Nahrung direkt in den Magen oder Darm des Patienten. Dort werden die Nährstoffe aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt. Der Verdauungsprozess funktioniert wie gewohnt, nur dass die Nahrung nicht über den üblichen Weg eingenommen wird. Dies ermöglicht eine gezielte Nahrungsversorgung bei Patienten, die aufgrund einer Mangelernährung oder anderer gesundheitlicher Probleme nicht in der Lage sind, ausreichend Nahrung auf herkömmliche Weise zu sich zu nehmen.

Die enterale Ernährung kann sowohl stationär, im Krankenhaus oder Altenheim, als auch zu Hause durchgeführt werden und bietet eine effektive Methode zur gezielten Versorgung mit wichtigen Nährstoffen. Dabei ist es wichtig, dass pflegende Angehörige oder Pflegekräfte den Kontakt zum behandelnden Arzt halten, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

3. Indikationen für die enterale Ernährung

Die enterale Ernährung wird bei verschiedenen Indikationen angewendet.

  • Erhöhter Nährstoffbedarf
  • gestörte Nahrungsverwertung
  • Dysphagie
  • Operationen oder Entzündungen im Bereich der Speiseröhre

Durch die Verabreichung von Sondennahrung oder Trinknahrung über eine Sonde gelangt die Nahrung direkt in den Magen-Darm-Trakt. Dies ist besonders wichtig, wenn aufgrund einer Mangelernährung der Bedarf an Nährstoffen nicht durch normale Nahrungsaufnahme gedeckt werden kann. Die enterale Ernährung bietet somit eine effektive Methode zur gezielten Nahrungsversorgung, ohne dass die Patienten auf parenterale Methoden zurückgreifen müssen. Zudem ermöglicht sie den Angehörigen und dem Pflegepersonal einen engen Kontakt zur Versorgung des Patienten und vereinfacht so die Pflege. Der Einsatz von enteraler Ernährung kann daher maßgeblich zur Verbesserung des Gesundheitszustands beitragen.

4. Verschiedene Formen der enteralen Ernährung

Es gibt verschiedene Formen der enteralen Ernährung, die je nach den Bedürfnissen und Möglichkeiten des Patienten eingesetzt werden können. Eine Möglichkeit ist die Verabreichung von Trinknahrung. Diese Form eignet sich besonders für Patienten, bei denen eine normale Nahrungsaufnahme noch möglich ist, aber eine Mangelernährung droht. Eine weitere Variante ist die Gabe von Sondennahrung über eine Sonde direkt in den Magen oder Darm. Dies kann erforderlich sein, wenn der Patient nicht mehr in der Lage ist, selbstständig zu essen oder zu schlucken. Bei bestimmten Erkrankungen kann auch eine parenterale Ernährung notwendig sein, bei der die Nährstoffe direkt über eine Vene verabreicht werden. Die Auswahl der passenden Methode richtet sich immer nach den individuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen des Patienten.

5. Auswahl und Zubereitung von Nahrungsmitteln für die enterale Ernährung

Bei der enteralen Ernährung ist die Auswahl und Zubereitung der Nahrungsmittel von großer Bedeutung. Es geht darum, dem Patienten eine ausgewogene und den individuellen Bedürfnissen entsprechende Ernährung zu gewährleisten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Nahrung leicht verdaulich ist und keine Reizungen im Magen-Darm-Trakt verursacht. Spezielle Sondenkost oder Trinknahrung kann dabei helfen, den Nährstoffbedarf zu decken. Je nach Schweregrad der Mangelernährung können auch ergänzende Zusatznahrungen sinnvoll sein. Bei der Auswahl der Produkte sollten Angehörige und Pflegekräfte Kontakt zu Fachleuten aufnehmen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen.

6. Umgang mit möglichen Komplikationen bei der enteralen Ernährung

Der Umgang mit möglichen Komplikationen bei der enteralen Ernährung erfordert besondere Aufmerksamkeit und Fachwissen. Als Pflegekraft oder Angehöriger von Patienten, die auf enterale Ernährung angewiesen sind, ist es wichtig, über mögliche Probleme informiert zu sein und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Verstopfung, Durchfall, Magen-Darm-Infektionen und das Risiko einer Aspiration. Um solche Schwierigkeiten zu minimieren, sollte die Sondenkost sorgfältig ausgewählt und richtig verabreicht werden. Eine regelmäßige Überprüfung des Zustands des Magen-Darm-Trakts ist ebenfalls unerlässlich. Bei auftretenden Problemen ist es wichtig, sofort ärztlichen Kontakt aufzunehmen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Die korrekte Pflege der Sonde sowie eine enge Zusammenarbeit mit dem medizinischen Team sind entscheidend für eine erfolgreiche ernährungstherapeutische Versorgung.

7. Kostenübernahme und rechtliche Aspekte rund um die enterale Ernährung

Die Kostenübernahme und rechtlichen Aspekte rund um die enterale Ernährung sind wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung für diese Form der Ernährungstherapie berücksichtigt werden müssen. Je nach Pflegegrad und individueller Situation können die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Es ist ratsam, sich vor Beginn der enteralen Ernährung über die genauen Bedingungen und Formalitäten zu informieren. Zudem müssen bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden, wie zum Beispiel das Einholen einer ärztlichen Verordnung für Sondennahrung oder Trinknahrung. Angehörige und Pflegepersonen sollten sich mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut machen, um eine reibungslose Versorgung sicherzustellen. Ein regelmäßiger Kontakt mit dem behandelnden Arzt oder Ernährungsberater kann dabei helfen, eventuelle Fragen oder Unsicherheiten zu klären. Die enterale Ernährung stellt eine effektive Methode zur gezielten Nahrungsversorgung dar und bietet vielen Patienten eine verbesserte Lebensqualität.

8. Fazit: Enterale Ernährung - Eine effektive Methode zur gezielten Nahrungsversorgung

Die enterale Ernährung ist eine effektive Methode zur gezielten Nahrungsversorgung von Patienten, bei denen eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Durch die Verabreichung von Sondenkost oder Trinknahrung direkt über eine Sonde gelangt die Nahrung in den Magen-Darm-Trakt und wird dort aufgenommen. Diese Form der Ernährungstherapie bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere für ältere Menschen oder Patienten mit Pflegegrad. Sie ermöglicht eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, verhindert Mangelernährung und trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Zudem kann sie individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Angehörige und Pflegekräfte spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie den Kontakt zu den Patienten pflegen und bei der Auswahl und Zubereitung der passenden Nahrungsmittel unterstützen können. Die enteralen Ernährungsformen sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Insgesamt bietet die enterale Ernährung eine effektive Lösung für die gezielte Nahrungsversorgung von Patienten, deren Verdauungssystem eingeschränkt ist.


Andere Interessierte fragten auch…

Was ist der Unterschied zwischen enterale und parenterale Ernährung?

Der Unterschied zwischen enteraler und parenteraler Ernährung besteht darin, wie die Nahrung in den Körper gelangt. Bei der enteralen Ernährung erfolgt die Zufuhr von Nährstoffen über den Magen-Darm-Trakt. Dies kann durch die normale Nahrungsaufnahme oder durch die Verabreichung von speziellen Sonden erfolgen, beispielsweise über eine Nasensonde oder eine PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie). Die enteral erhaltene Nahrung wird im Verdauungstrakt aufgenommen und verwertet. Im Gegensatz dazu bezieht sich parenterale Ernährung auf eine Zufuhr von Nährstoffen außerhalb des Magen-Darm-Trakts. Dies geschieht in der Regel über eine intravenöse Infusion, bei der die Nährstoffe direkt in den Blutkreislauf gelangen. Die parenterale Ernährung wird angewendet, wenn der Verdauungstrakt nicht in der Lage ist, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen oder zu verwerten, z.B. bei schweren Darmerkrankungen oder nach bestimmten Operationen. Enteral und parenteral ernährte Patienten haben unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen. Bei der enteralen Ernährung ist es wichtig, dass der Verdauungstrakt funktionstüchtig ist und die Person in der Lage ist zu schlucken oder eine Sonde zu tolerieren. Bei der parenteralen Ernährung müssen hingegen besondere sterile Bedingungen eingehalten werden, um Infektionen zu vermeiden. Insgesamt dient sowohl die enterale als auch die parenterale Ernährung dem Ziel, den Körper mit ausreichenden Nährstoffen zu versorgen, wenn eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Die Wahl der geeigneten Form der Ernährung hängt von den individuellen Bedürfnissen und den medizinischen Gegebenheiten ab.

Was versteht man unter Enteral?

Enteral bezieht sich auf die Verabreichung von Nahrung, Flüssigkeiten oder Medikamenten über den Magen-Darm-Trakt. Diese Methode wird verwendet, wenn eine normale Ernährung über den Mund nicht möglich ist oder nicht ausreicht, um den Nährstoffbedarf eines Patienten zu decken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der enteralen Ernährung, einschließlich der Verwendung von Sonden oder Kathetern. Die enteral verabreichte Nahrung wird in flüssiger Form bereitgestellt und enthält alle notwendigen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien. Sie kann sowohl kommerziell hergestellt als auch individuell zusammengestellt werden, abhängig von den spezifischen Bedürfnissen des Patienten. Enteral ist eine sichere und effektive Methode der Ernährungstherapie und wird häufig in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und zu Hause eingesetzt. Es kann bei verschiedenen medizinischen Bedingungen eingesetzt werden, wie z.B. bei Schluckstörungen, Krebs, neurologischen Erkrankungen oder nach chirurgischen Eingriffen. Die Vorteile der enteralen Ernährung sind vielfältig. Sie hilft dabei, den Körper mit ausreichenden Nährstoffen zu versorgen und das Wachstum und die Heilung zu fördern. Sie trägt zur Aufrechterhaltung des Immunsystems bei und reduziert das Risiko von Komplikationen wie Infektionen oder Unterernährung. Insgesamt bietet die enterale Ernährung eine wichtige Option für Patienten, die nicht in der Lage sind, auf herkömmliche Weise ausreichend zu essen. Sie ermöglicht es ihnen, die benötigten Nährstoffe zu erhalten und ihre Gesundheit zu verbessern oder aufrechtzuerhalten.

Ist PEG enteral oder parenteral?

PEG steht für perkutane endoskopische Gastrostomie und ist eine Methode zur Ernährung von Patienten, bei denen eine normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Bei einer PEG wird eine Sonde durch die Bauchwand in den Magen eingeführt, um Flüssigkeiten, Nahrung und Medikamente direkt zuzuführen. PEG ist eine Form der enteralen Ernährung, da die Nährstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Im Gegensatz dazu steht die parenterale Ernährung, bei der die Nährstoffe direkt in den Blutkreislauf verabreicht werden. Enteral bedeutet, dass die Nahrung den natürlichen Verdauungsprozess durchläuft und über den Darm aufgenommen wird. Dies kann sowohl über die normale Nahrungsaufnahme als auch über Sonden oder Schläuche erfolgen. Parenteral hingegen bezieht sich auf die Zufuhr von Nährstoffen außerhalb des Verdauungstrakts. Dies geschieht typischerweise über intravenöse Infusionen, bei denen eine Lösung mit allen notwendigen Nährstoffen direkt in die Vene gegeben wird. In Bezug auf PEG ist es wichtig zu beachten, dass es sich um eine enteral verabreichte Ernährungsmethode handelt. Die Sonde wird in den Magen eingeführt und ermöglicht somit eine direkte Zufuhr von Flüssigkeiten und Nahrungsmitteln in den Verdauungstrakt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass PEG enteral ist und nicht parenteral. Es nutzt den natürlichen Verdauungsweg über den Magen-Darm-Trakt, um Nährstoffe zuzuführen, anstatt sie direkt in den Blutkreislauf zu geben.

Ist Trinknahrung enterale Ernährung?

Ja, Trinknahrung ist eine Form der enteralen Ernährung. Enteral bedeutet, dass die Nahrung über den Magen-Darm-Trakt zugeführt wird. Bei der Trinknahrung handelt es sich um spezielle Flüssignahrung, die alle notwendigen Nährstoffe wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Sie wird in Form von Getränken oder Shakes angeboten und kann oral eingenommen werden. Trinknahrung wird häufig bei Personen eingesetzt, die aufgrund von Krankheiten oder medizinischen Zuständen nicht in der Lage sind, ausreichend Nahrung über feste Lebensmittel aufzunehmen. Dies kann zum Beispiel bei Patienten mit Schluckstörungen, Krebs oder Magen-Darm-Erkrankungen der Fall sein. Die Trinknahrung dient dann als vollständiger Ersatz für herkömmliche Mahlzeiten. Die Vorteile der enteralen Ernährung mittels Trinknahrung liegen darin, dass sie eine einfache und praktische Möglichkeit bietet, die erforderlichen Nährstoffe zuzuführen. Zudem kann sie individuell an den Bedarf des Patienten angepasst werden. Die Verwendung von Trinknahrung ermöglicht es auch Personen mit eingeschränkter Kau- und Schluckfunktion weiterhin eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten.

Kategorien